"Die Dordogne wird weiterleben, wie Träume weiterleben und die Leben der Menschen erfüllen, selbst wenn Frankreich irgendwann nicht mehr existieren sollte", schrieb Henry Miller in Gedenken an die Flüsse, Hügel und friedlichen Dörfer der Landschaft des Dordogne-Tals. Nördlich der Dordogne erstreckt sich das Perigord, eine der landwirtschaftlich reichsten Regionen Frankreichs. Viele Zutaten der großen, traditionsreichen französischen Küche stammen hierher. Berühmt sind Städte und Marktflecken wie Sarlat-la-Caneda, Cahors und Perigueux mit sehenswerten historischen Altstädten, schattigen Arkaden und reich verzierten Gebäuden.

Der Ort Limeuil liegt romantisch am Zusammenfluß von Dordogne und Vezere. Das alte Bürgermeisteramt wurde liebevoll restauriert und herausgeputzt. In den freien Räumen wurden Boutiquen und Händler für Kunsthandwerk angesiedelt. In Limeuil wird der Fluß von hohen Felsen eingerahmt und das Dorf mit seinen Renaissancehäusern und der Kirche aus dem 12. Jahrhundert zieht sich am Hügel empor und gibt herrliche Blicke frei.

In ehrfurchtsvoller Atmosphäre fertigt Ferhat Mahmoudi seine kunstvollen bleiverglasten Fenster und Objekte. Der Werkraum ist erfüllt von klassischer Musik (Lieblingskomponist Bizet) und ist geöffnet für den interessierten Besucher. Was er am liebsten mache?, fragen wir. "Dies ist eine Auftragsarbeit und muß zuerst fertig werden, dann kommen die Kunstobjekte, die für mich eine besondere Herausforderung darstellen", antwortet Ferhat und sucht in den kleinen, bunten numerierten Glasflächen auf seinem Arbeitstisch das passende Stück, bevor er es in den vorbereiteten Bleirahmen einfügt. "Aber für sie habe ich noch etwas ganz besonders interessantes", sagt er weiter und zeigt auf ein gläsernes Notenblatt mit Beethoven-Bild, verziert mit bunten Glassplittern. Ferhat Mahoudi gibt im Winter auch Unterricht in diesem kunstvollen, fast ausgestorbenen Handwerk. Der Iraner hatte sich vor einem Jahr entschlossen, in Limeuil seine neue Werkstatt zu eröffnen.